Wer sich als Zahnarzt oder Kieferorthopäde selbstständig machen möchte, der braucht einen Businessplan – nicht nur für die Bank. Dabei gibt es einiges zu beachten, wenn man von einem Businessplan auf allen Ebenen profitieren möchte. Denn ein guter Businessplan erleichtert nicht nur den Einstieg in den Praxisalltag, er hilft auch bei der weiteren Entwicklung. Um ihn geht es in Teil 1 unserer Beiträge zur Existenzgründung.
Ohne (Business)-Plan geht es nicht
Ein Businessplan ist auch für die zahnmedizinische Praxis ein Muss: Er hilft, einen klaren Blick auf das zu gewinnen, was man möchte und was man braucht. Aus diesen Erkenntnissen formt sich dann auch das Wissen, was man genau benötigt, um das Gewünschte zu bekommen. Nicht zuletzt kann die Erstellung eines Businessplans auch dabei helfen, herauszufinden, wie ernst es einem mit dem Wunsch nach Selbstständigkeit tatsächlich ist.
Aus welchen Teilen besteht der Businessplan für Zahnärzte?
Wer einen Businessplan erstellt, muss systematisch vorgehen: Auch wenn es sich seltsam anhört – an erster Stelle steht dabei das Träumen: Die zukünftige Praxis sollte gedanklich Gestalt annehmen. In diese Vision fließen die bisherigen Berufserfahrungen ebenso ein wie Wünsche und Pläne für die Zukunft. Im Anschluss daran konkretisiert man diese Vision als Projekt – mit allem was finanziell und personell dazugehört. Dann erst beurteilt man die finanzielle Tragfähigkeit und modifiziert gegebenenfalls den Plan noch einmal.
Wichtige Aspekte beim Businessplan für die Zahnarztpraxis
Entscheidend ist es, dass jede Stufe des Businessplans gut durchdacht und ausgearbeitet ist. Beim Praxiskonzept spielen nicht nur die eigenen Stärken eine Rolle, sondern beispielsweise auch der Standort. Denn auch er hat enormen Einfluss darauf, welche Praxisgröße und ob bzw. welche Spezialisierung sinnvoll ist. Denn je nachdem, welchen Ort man sich für seine Praxisgründung ausgesucht hat, variiert auch die Zielgruppe.
Die Planung der benötigten Investitionen erfordert eine genaue Analyse der Praxis, die übernommen und möglicherweise modernisiert werden soll. Das Gleiche gilt natürlich auch bei einer kompletten Neugründung.
Kalkulationen im Businessplan
Ein besonders wichtiger Bestandteil eines Businessplans, sind die zu erwartenden Zahlen: Dazu gehört in erster Linie die rechnerische Ermittlung des Break-even-Points – dem Moment, ab dem man schwarze Zahlen schreibt. Man erreicht dies mit der so genannten Mindestumsatzkalkulation. Diese berücksichtigt alle laufenden Kosten der Praxis (Personal, Material, Miete, Rückzahlungen) sowie die eigenen privaten Ausgaben (Steuer, Vorsorge, Lebenshaltung). Mit der so genannten Rentabilitätsvorschau hält man fest, wie sich die Praxis entwickeln soll und welche Einnahmen daraus entstehen.
Willkommen im Praxisalltag – Umsetzung des Businessplans
Mit der Erstellung des Businessplans für die Zahnarztpraxis ist es aber noch nicht getan: Die Erfahrungen und die gewonnenen Erkenntnisse daraus sollte man mit in die Zukunft nehmen, indem man weitere Expansionen oder Veränderungen für die zahnmedizinische Praxis den gleichen Kriterien und betriebswirtschaftlichen Abläufen unterzieht wie die Praxisgründung selbst. In Teil 2 der Artikel zu diesem Thema geht es um Investitions- und Finanzierungsplanung. Seien Sie gespannt!
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