Risiko- und Fehlermanagement in der zahnmedizinischen Praxis

Die Qualität Ihrer Arbeit geht Ihnen über alles. Doch überall, wo Menschen am Werk sind, passieren Fehler, jede (zahn-)ärztliche Tätigkeit birgt Risiken. Mit einem Risiko- und Fehlermanagement lassen sich Probleme minimieren. Lesen Sie hier, worauf Sie achten müssen.

Warum ist Risikomanagement und Fehlermanagement so wichtig für die zahnmedizinische Praxis?

Das Risiko- und Fehlermanagement trägt zur Qualitätssicherung einer zahnmedizinischen Praxis bei. Sie erfüllen damit eine Vorgabe gemäß der erweiterten QM-Richtlinie.

Was besagt das Patientenrechtegesetz?
Das Gesetz stärkt die Rechte der Patienten, etwa bei Verfahren wegen Behandlungsfehlern, und die Rechte gegenüber den Leistungsträgern. Es sorgt für eine bessere Beteiligung und Aufklärung der Patienten, etwa hinsichtlich Diagnose, Behandlungsrisiken und -alternativen sowie in wirtschaftlicher Hinsicht.

Patientenrechtegesetz

Doch unabhängig davon ist es auch in Ihrem eigenen Interesse, Ihren Patienten die größtmögliche Sicherheit zu bieten und Ihrem Team strukturierte Möglichkeiten an die Hand zu geben, um sich gemeinsam weiterzuentwickeln und Fehler zu vermeiden. Die Zufriedenheit Ihrer Patienten hängt davon ab und kommt letztlich Ihrer Praxis zugute.

Zudem ist die Früherkennung von Risiken deutlich kostensparender als eine spätere Schadensbegrenzung.

Welche Mindestanforderungen bestehen laut GBA-Richtlinien für die Zahnarztpraxis?

Gemäß der Forderung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) muss ein Risikomanagementsystem Folgendes leisten: potenzielle Risiken erkennen, analysieren, bewerten, bewältigen und überwachen. Dazu müssen Verantwortlichkeiten festgelegt und die Beteiligten entsprechend geschult werden.

Die Anforderungen an ein Fehlermeldesystem in der zahnmedizinischen Praxis

Gesetzlich gefordert ist auch ein internes Fehlermeldesystem, das folgende Mindestanforderungen erfüllt:

  • Es muss einfach aufgebaut sein.
  • Die Praxismitarbeiter müssen es anonym, sanktionsfrei und freiwillig nutzen können, vertraulich und unter Berücksichtigung des Datenschutzes.
  • Ein Verantwortlicher muss die Berichte auswerten und Verbesserungsmaßnahmen einleiten, auch dies soll vertraulich und mit zeitnahem Feedback erfolgen.
  • Ein externer Austausch muss möglich sein.
  • Die Ergebnisse sind zu dokumentieren und im Rahmen des Risikomanagements zu berücksichtigen.
Fehlermeldesystem

Wie lassen sich die Richtlinien zum Qualitätsmanagement in der Zahnarztpraxis umsetzen?

Vorgaben und Einsicht in die Notwendigkeit – schön und gut. Doch das alles muss sich im Praxisalltag auch realisieren lassen. Hier ein paar Tipps, wie Sie es mühelos schaffen – vorausgesetzt, Sie haben Ihre Mitarbeiter überzeugt. Denn sie alle müssen aktiv und motiviert beim Fehlermanagement mitwirken. Am besten funktioniert das übrigens, wenn zwischen Ihnen und Ihrem Team eine stabile Vertrauensbasis herrscht.

Führen Sie ein Beschwerdemanagement ein, denn Beschwerden sind nicht ausschließlich unerfreulich, sondern geben den Boden ab, auf dem Verbesserungen gedeihen. Untermauern Sie das Ganze mit Checklisten und Fotodokumentationen und thematisieren Sie die Beschwerden in Teambesprechungen. Hier können die Mitarbeiter auch gemeinsam Optimierungsvorschläge entwickeln. Zusätzlich könnten Sie ein Vorschlagswesen etablieren.

Gerade für das Risiko- und Fehlermanagement gilt: Je mehr sich Ihr Team hier einbringen kann, desto mehr identifiziert es sich damit und desto besser gelingt die Umsetzung!

Machen Sie Ihre Mitarbeiter fit, um das Qualitätsmanagement Ihrer Praxis zu betreuen und weiterzuentwickeln. Wir bieten auch zu diesem Thema professionelle Seminare an.