So reduzieren Zahnmediziner ihre Praxiskosten

Wirtschaftlichkeit ist das Kriterium, anhand dessen beurteilt wird, ob eine Praxis erfolgreich arbeitet. Dafür müssen Zahnärzte auch wissen, welche Praxiskosten sie wie reduzieren können. Wir bieten Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Kostenblöcke der Zahnarztpraxis und erklären, welche Bereiche für eine Kostenoptimierung geeignet sind, um auf jeder Ebene erfolgreich arbeiten zu können.

Die Kostenstruktur einer Zahnarztpraxis

Betrachtet man die Kosten einer zahnmedizinischen Praxis anteilig, so beanspruchen die Personalkosten den größten Posten – im Schnitt um die 40 Prozent der gesamten Praxiskosten. Knapp darunter liegt der durchschnittliche Anteil der Fremdlaborkosten. Es folgen – mit jeweils in etwa zehn Prozent Anteil – die Materialausgaben und die Miete. Der Rest entfällt auf Zinsen, Versicherungen und weitere Betriebsausgaben. Doch wo sind Einsparungen möglich und sinnvoll?

Der größte Posten in der Zahnarztpraxis: Personal

Die Personalkosten sind nicht nur der größte Posten – eine Praxis steht und fällt auch mit der Qualität der Mitarbeiter. Es lohnt sich, gutes Personal zu halten – das kann auch über die Entlohnung funktionieren. Einsparungen sind allerdings sinnvoll, wenn die Personalkosten der eigenen Praxis überdurchschnittlich hoch sein sollten. In der kompetenten und qualifizierten Ausbildung von Nachwuchs liegt ein mögliches Einsparungspotenzial für die Praxiskosten. Zudem lassen sich Personalkosten über Steuereinsparungen bei Lohnnebenkosten indirekt senken. Sachleistungen sind für Arbeitnehmer teilweise komplett steuerfrei oder zumindest steuerbegünstigt. Auch der Zahnarzt als Arbeitgeber bezahlt für Benzingutscheine, Essenszuschuss oder Geld für die Kinderbetreuung, deutlich weniger Steuer als bei einer klassischen Gehaltserhöhung.

Die Kosten für Fremdlabore und Zahntechniker

Dieser Punkt bietet als durchlaufender Posten keine Möglichkeit, um die Praxiskosten von Zahnmedizinern zu reduzieren. Dennoch ist es wichtig bei den Fremdarbeiten für die Zahnarztpraxis auf ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten, denn die Kosten der Leistungen von Zahntechnikern und Fremdlaboren werden ja an die Patienten weitergegeben.

Große Einsparungsmöglichkeit bei Materialkosten

Auch wenn der Anteil der Materialkosten an der Kostenstruktur der Zahnarztpraxis nur um die zehn Prozent beträgt, ist die Reduktion von Praxiskosten auf Dauer in diesem Bereich immens – und zwar ohne Verluste an Qualität, einfach nur durch gute Planung und entsprechende Rabatte bei Einkäufen. Wer vorausschauend plant, kann Bestellungen bündeln. So lassen sich Rabatte – auch bei Versandkosten – nutzen. Ein gutes Materialmanagement erspart also teure Einzelbestellungen und verhindert auch überflüssige Spontankäufe.

Einsparungen bei den Nebenkosten

Im Gegensatz zur Miete sind bei Nebenkosten wie Strom aber auch bei Versand- und Portokosten sowie bei der Telefonie Einsparungen möglich. Ein entsprechendes Management ist dafür aber erforderlich. Und auch wenn es nach wenig aussieht – über ein Arbeitsleben werden auch aus kleinen monatlichen Einsparungen Beträge im hohen fünfstelligen Bereich.

Gewinn und Kostenstruktur – der Zusammenhang

Im Schnitt betragen die oben aufgeführten Praxiskosten durchschnittlich 70 Prozent vom Gesamtumsatz einer Zahnarztpraxis. Ein Beispiel macht deutlich, wie extrem sich Einsparungen hier rechnen: Eine Praxis erzielt einen Gewinn von 100.000 Euro. Wenn ihr Kostensatz mit 60 Prozent sehr niedrig ist, muss sie dafür nur 250.000 Euro Umsatz machen. Eine Praxis, deren Kostensatz bei 75 Prozent liegt, muss – um denselben Gewinn von 100.000 Euro zu erwirtschaften –, einen Umsatz von 400.000 Euro machen. Dies macht klar, dass es keinen Sinn macht, die Wirtschaftlichkeit einer Zahnarztpraxis nach dem Umsatz zu beurteilen und wie effektiv es ist, Praxiskosten zu reduzieren.

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