Das Studium der Zahnmedizin

Wer Zahnarzt werden möchte, muss an die Uni. Das Zahnmedizin-Studium hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Medizinstudium. Es ist ähnlich strukturiert: in ein vorklinisches Studium voller Grundlagen und Theorie und einen klinischen Teil mit viel Praxis.

Welche Voraussetzungen braucht man für ein Studium der Zahnmedizin?

Wer Zahnmedizin studieren möchte, braucht die Allgemeine Hochschulreife oder eine vergleichbare Qualifikation – und in der Regel eine gute Abiturnote, denn es gibt es mehr Bewerber als Studienplätze. Die Stiftung für Hochschulzulassungen regelt den Zugang zum Zahnmedizin-Studium unter anderem darüber: Die Bewerber mit den besten Noten bekommen 20 Prozent der Plätze, weitere 20 Prozent werden an die mit den meisten Wartesemestern vergeben. Und die restlichen 60 Prozent gehen über die Auswahlverfahren der Hochschulen selbst. Die Universitäten unterscheiden sich in diesem Punkt stark: Einige vergeben die Hälfte oder mehr der noch offenen Plätze über Tests, bei denen grundlegende Fähigkeiten, wie Merkfähigkeit oder räumliches Vorstellungsvermögen, naturwissenschaftliche Begabung und technisches Geschick geprüft werden. Zukünftige Studierende der Zahnmedizin sollten zudem über Verantwortungsbewusstsein verfügen, sich selbst gut motivieren können und gerne mit Menschen umgehen.

Was kostet ein Studium der Zahnmedizin?

Ein Studium der Zahnmedizin ist einer der teuersten Studiengänge. Das liegt vor allem an den Materialkosten, für die Studierende im Verlauf des Studiums im Schnitt auf gut 10.000 Euro kommen können. Allerdings handhaben die Universitäten die Beschaffung der Verbrauchsmaterialien sehr unterschiedlich, was dazu führt, dass die Kosten an manchen Unis für die Studenten deutlich geringer ausfallen. Es lohnt sich also herauszufinden, wie die Uni der Wahl mit der Beschaffung des Handwerkszeuges umgeht, bevor man sich entscheidet: Einige stellen einen großen Teil der notwendigen Instrumente, Materialien und Geräte, andere verlangen von den Studenten fast alles selber zu kaufen. Infos bekommt man über die jeweilige Fachschaft. Auch an Unis, an denen man viel selber besorgen muss, geht es über Gebraucht-Instrumente und Sammelbestellungen oft sehr viel günstiger.

Wo studiert man am besten Zahnmedizin?

Sucht man im Netz danach, an welchen Universitäten man in Deutschland Zahnmedizin studieren kann, findet man unterschiedliche Zahlen: von 26 bis 30 Studiengänge. Das liegt daran, dass sich die Universitäten verändern und auch weiterhin neue Studiengänge entstehen. In Bayern und Baden-Württemberg gibt es beispielsweise je vier Universitäten, an denen man Zahnmedizin studieren kann. Man hat vor allem mit einem sehr guten Abitur die Chance, seinen Studienort selbst auszusuchen. Ansonsten muss man seine Bewerbungen – egal ob bei der Uni direkt oder über die zentrale Vergabe der Studienplätze – priorisieren. Ob man an eine Universität geht, die an einem Ort ist, an dem man immer schon mal leben wollte oder an eine, die möglichst nahe an der Familie liegt, hängt nicht nur von den eigenen Vorlieben ab. Man sollte außerdem bedenken, dass Lebenshaltungskosten und Mieten sich regional stark unterscheiden. Auch der Ruf, den eine bestimmte Universität im Hinblick auf bestimmte Techniken oder generell hat, kann eine Rolle spielen, wenn man bei der weiteren beruflichen Planung bereits früh eine Vorstellung hat, wo es einen hinführen soll: ob man als Zahnarzt oder Kieferorthopäde arbeiten möchte, in die universitäre Forschung oder die freie Wirtschaft gehen will.

Der Ablauf eines zahnmedizinischen Studiums

Grundsätzlich ist der Ablauf des Studiums der Zahnmedizin an allen deutschen Universitäten gleich: Es gibt ein Grundstudium, auch vorklinisches Studium genannt, und ein Hauptstudium, die sogenannte Klinik. Im Grundstudium werden neben Biologie, Chemie und Physik auch Anatomie, Physiologie und Biochemie gelehrt sowie die zahnmedizinische Werkstoffkunde vermittelt. Im Grundstudium werden zudem an Modellen die technischen Grundlagen der Zahnmedizin erlernt. Im Hauptstudium werden die eigentlichen zahnmedizinischen Themen erarbeitet – Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten, Zahnersatz- und Zahnerhaltungskunde – und es wird chirurgische Kompetenz erworben. Praxis gehört für die Zulassung zum Staatsexamen an jeder Uni dazu. Ansonsten unterscheiden sich die Universitäten in der Abfolge der Fachsemester, in denen bestimmte Kurse angeboten und absolviert werden können, sowie bei der Form der einzelnen Lehrveranstaltungen – Vorlesung, Seminar oder Praktikum – für unterschiedliche Inhalte. All dies ist in der Studienordnung des jeweiligen Studiengangs geregelt und kann vorab verglichen werden.

Wie lange dauert das Zahnmedizin-Studium?

Die Universitäten legen ihren Studiengängen der Zahnmedizin unterschiedlich viele Pflichtsemester zugrunde – zwischen neun und elf. Das Grundstudium dauert in der Regel fünf Semester. Es ist untergliedert in Vorphysikum, das nach zwei oder drei Semestern abgelegt wird und wird vom Physikum abgeschlossen. Wer nach dem Hauptstudium das abschließende Staatsexamen besteht, darf als Zahnarzt arbeiten – egal ob er noch promoviert, also den Doktortitel erwirbt, oder nicht.